Im Glanz alter Karosserien

WOLKERSDORF/BLUMENTHAL. Beim Anblick der Oldtimersammlung von Friedrich Gepp geht jedem Mobilitäts-Fan das Herz auf und gibt einen intensiven Einblick in die Entwicklung der Motorisierung der letzten 110 Jahre
Die ältesten Ausstellungsstücke in dieser Sammlung sind ein Fahrrad der Puch Werke AG, gebaut zwischen 1914 und 1920, sowie ein Tatra Lieferwagen, Baujahr 1926.
Neu dazugekommen sind unlängst eine Menge Ausstellungstücke, die intensiv mit dem Job des Pensionisten bei der Polizei verbunden sind.
„Ich bringe damit auch die Erfahrungen ein, die ich in meiner beruflichen Laufbahn als Polizist im Weinviertel sammeln konnte“,
lässt Gepp wissen. Und ja, wir wollen alles wissen, zumindest so viel, um hier nicht den Rahmen zu sprengen.

Ein Teil der historischen, motorisierten Zweiradsammlung von Friedrich Gepp.

Sammler bleibst einfach

Friedrich wurde in eine Zeit geboren, in der motorisierte Fahrzeuge nicht mehr in den Kinderschuhen steckten, jedoch lange nicht diesen sterilen, computergesteuerten Perfektionismus von heute aufwiesen. Seine wilde Zeit startete der Sammler mit Mopeds und Motorrädern in den späten 1960ern.
„Ich schraubte, bastelte und frisierte, verbotenerweise an den Dingern herum und das sehr zum Ärger meines Vaters der damals Ortsgendarm war…und seinen Kollegen“,
grinst Gepp.

Die klassische, elegante Mercedes Serie im Oldtimermuseum von Friedrich Gepp

„Meine Sammlung begann mit geschenkten, ausrangierten und oft fahruntüchtigen motorisierten Zweirädern. Nahezu zwei Jahrzehnte später haben erste Kraftfahrzeuge bei mir Einzug gehalten, für die ich aber bald keinen Platz mehr gefunden habe.
Während der Corona-Krise ergab es sich dann, dass ich die Stöger-Halle in Blumenthal für mich und meine fahrbaren Kleinode erwerben konnte“.
Die komplette Oldtimer-Sammlung von Gepp braucht sich tatsächlich nicht verstecken. Jugenderinnerungen an die Mercedesserie vom Cabrio aus 1964 bis zur S-Klasse 1982 aus Amerika, werden wach. Ein BMW-Motorrad mit Beiwagen Gespann ist zu sehen. Ein Trabi der seinen Weg unmittelbar nach dem Mauerfall in Berlin ins Museum Gepp gefunden hat.
Einige der faszinierenden Metallblüten auf Rädern wurden sogar in seiner Jugendzeit von der Familie angeschafft und von ihm dann einfach behalten. Manche seiner bereiften Ausstellungstücke fand er über Internetplattformen, die Behördenfahrzeuge konnte er übers Dorotheum erstehen.

Ernestine Gepp, die gute Fee hinter der Sammelleidenschaft ihres Ehemannes.

Gustav-Emil-Paula-Paula

Weil es dem Oldtimersammler immer ein persönliches Anliegen war seinen Nachnamen auch tatsächlich richtig verstanden zu wissen, hat er es sich zur Angewohnheit gemacht, diesen immer nach dem Funkalphabet zu übermitteln. Mit diesem, mittlerweile etablierten Markennamen reihte sich Gepp, der seine Privatausstellung 2023 öffentlich machte, auch unter die „Top Aussteller im Weinviertel“ ein.
Und wie könnte es anders sein, hinter Gepp steht eine unendlich verständnisvolle Frau, die selbst über eine Reihe von Hobbys verfügt. Sie unterstützt die Sammelleidenschaft ihres Mannes ebenso, wie er die ihre. Ernestine geht daher nicht nur als Ehefrau, sondern auch als die gute Fee des Sammlers durch. Sie unterstützt jede der Sonderausstellungen mit selbst kreierten, saisonalen Schmankerln und behält damit nicht nur das leibliche, sondern auch mentale Wohl aller Museumsbesucher im Auge.
Durch die Oldtimer-Ausstellung selbst führt Friedrich Gepp höchstpersönlich. Eine interessante Sache, denn hier wird nicht mit interessanten Geschichten und Anekdoten geizt, im Gegenteil…

Information:
Telefonische Buchung: +43 664 4480000
Ort: Stöger-Halle in Blumenthal/2225 Zistersdorf
Öffnungszeiten: Gegen Voranmeldung