Sind Diamanten im Spiel, ist die Ehe stabil!
HAGENBRUNN. „Eigentlich sind es 62 Jahre, denn ich habe meine Frau mit 15 Jahren im Rosenpark in der Oberen Donaustraße in Wien kennengelernt“, erzählt Werner Biswanger. „Christine war 14. Sie trug ein königsblaues Kleid und sah mit ihren blonden, langen Haaren und ihren blauen Augen aus wie eine Prinzessin“!
Kein Wunder, dass Werner seine Christine nicht mehr ausgelassen hat. Und wie die Natur so spielt, ließ das erste Baby nicht lange auf sich warten, geheiratet werden durfte vom Gesetz her jedoch noch nicht. Daran änderte auch eine Schwangerschaft nichts – Vorschrift ist Vorschrift.
„Dazu musste man damals mindestens 18 Jahre alt sein. Und selbst dann mit 18 die Heiratserlaubnis zu bekommen war ein mords Trara vor den Behörden“, ist Werner heute noch empört.

Entspannt hingegen waren die werdenden Großeltern auf beiden Seiten. Dass die Kinder heiraten wollten war klar, somit war für sie auch alles gut.
Werner absolvierte damals im Betrieb seines Vaters die Tischlerlehre, Christine war in einer Lederverarbeitungsfabrik angestellt und verdiente mit Akkordarbeit mehr als der Lehrbub, in den auch sie sich verliebt hatte. 1964 kam Sohn Werner jun. zur Welt, 1965 durfte endlich geheiratet werden und Tochter Isabella machte 1967 die junge Familie komplett.

Werner arbeitete sich nach der Lehrzeit in einem Tischlereibetrieb ganz nach oben. Er übernahm für über 30 Jahre da die Geschäftsführung, bis er nach der Genesungszeit eines Herzinfarktes beschlossen hat, sich 2001 mit einem eigenen Tischlereibetrieb in Wien-Floridsdorf selbständig zu machen.
Christine war mit von der Partie und managte mit Tochter Isabella, die etwas später dazu kam den organisatorischen Teil der Firma. Werner aber wollte mehr, es zog ihn unweigerlich zurück zu seinen Wurzeln ins Weinviertel und so bauten er und seine Christine, parallel zur Firmengründung ihr Traumhaus in Hagenbrunn.

Zehn Jahre später übergaben Werner und Christine ihren Tischlereibetrieb an den Sohn und begaben sich in den gemeinsamen, wohlverdienten Ruhestand.
Kein einfaches Unterfangen, denn Werner und Christine waren Arbeitstiere. Dennoch ist es den Hochzeitsjubilaren gelungen, ihrem Leben auch in der Pension Bedeutung zu geben. Werner hat kurzerhand die Küche übernommen und kocht hervorragend. Auch reisen sie gerne, sie sind absolute Gourmets, besuchen Musikabende, verlieren nur selten den Humor und tanzen, als leidenschaftliche Tänzer, ab sofort ihrer „Eisernen Hochzeit“ entgegen.

Fotocredits: Regina Courtier
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