„Eine Reise zum Ich“ – Sanja Langers Weg zur Cranio-Sacral-Praktikerin
„Wenn Worte nicht mehr reichen, kann Berührung der Schlüssel sein.“ Ein Gedanke, der Sanja Langer aus Schönfeld im Marchfeld seit vielen Jahren begleitet. Sanja ist zweifache Mutter und seit mehr als 20 Jahren als diplomierte Krankenschwester tätig. Sie weiß aus Erfahrung, wie viel es gerade für Patientinnen und Patienten bedeuten kann, einfach da zu sein, die Hand des Gegenübers zu halten, ohne große Worte. Heute arbeitet Sanja in einer chirugischen Tagesklinik – und hat ihren Traum einer eigenen Praxis für Cranio-Sacrale Arbeit in ihrem Heimatort Schönfeld verwirklicht.
Dass ihre Erfahrungen und ihr feines Gespür Sanja eines Tages auf neue berufliche Wege führen würden, war ihr noch gar nicht so lange klar. Durch eine Freundin kam sie zum ersten Mal mit Cranio-Sacral-Arbeit in Kontakt. Diese Freundin schwärmte von den positiven Auswirkungen, die diese Methode auf ihr Leben hatte, also dachte sich Sanja: Warum nicht mal ausprobieren?
Sie startete den Selbstversuch bei einer erfahrenen Cranio-Praktikerin. Das Ergebnis: ein erstaunliches Gefühl von innerer Ruhe. Und doch blieb der Zweifel: „Rede ich mir das jetzt nur ein?“
Sie probierte es noch einmal – und wieder war da dieses Gefühl. Ganz sicher war sie sich trotzdem nicht.
Dann kam der Moment, der alles veränderte: Die Cranio-Praktikerin, die Sanja behandelt hatte, behandelte nun Sanjas Pferd. Zweimal. Und beide Male ging es dem Tier danach sichtbar besser. „Da dachte ich mir: Die können sich das ja wohl kaum einbilden“, sagt Sanja und lacht. Neugierig geworden, besuchte sie einen Infoabend am Wifi. „Ab der ersten Sekunde hat es sich richtig angefühlt, mit der Ausbildung zur Cranio Praktikerin zu beginnen.“


Eine Reise nach innen
Den Lehrgang am Wifi beschreibt Sanja als „spannende Reise mit vielen Aha-Momenten“.
Nicht nur bei den anderen, auch bei sich selbst bemerkte sie Veränderungen – feine, aber tiefgehende. „Es ist faszinierend, zu sehen, wie sich während einer Sitzung etwas tut, körperlich und mental. Und die Rückmeldungen danach – die bestätigen das dann auch.“
Für sie ist Cranio mehr als eine Technik. Es ist ein Werkzeug, das Menschen hilft, sich selbst verstehen, seine Gedanken wieder auf die richtigen Wege zu führen. Cranio bedeutet für Sanja, wieder ins Spüren zu kommen. „Das haben wir alle ein bisschen verlernt“, sagt sie.
Wenn der Körper in tiefe Entspannung kommt, können die Selbstheilungskräfte wirken.
„Für mich persönlich ist das schönste Gefühl, wenn ich merke, dass ich jemandem helfen konnte – wenn jemand leichter und fröhlicher meinen Praxisraum verlässt, als er ihn betreten hat. Dann weiß ich, ich habe etwas Gutes bewirkt.“
Manchmal, sagt sie, geht es gar nicht um große Veränderungen, sondern um das Wiederfinden von Halt.
„Viele Menschen wissen gar nicht mehr, was ihre Bedürfnisse sind, was sie brauchen, damit es ihnen gutgeht.“
Was sich verändert hat
Eigentlich wollte Sanja die Ausbildung gar nicht machen, um sich selbst zu verändern. Und doch war genau das das Resultat.
„Ich habe eine intensivere innere Ruhe gefunden. Äußere Einflüsse sind mir nicht mehr so wichtig. Ich habe gelernt, auf meine Bedürfnisse zu achten und meine Grenzen besser kennenzulernen. Heute habe ich mehr Energie – vielleicht, weil ich sie mir nicht mehr so einfach rauben lasse“, erzählt Sanja.
Selbstliebe, Selbstbewusstsein, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten – Dinge, die gewachsen sind, langsam, Schritt für Schritt.
„Cranio hilft auch, alte Wunden zu schließen – manchmal solche, von denen man gar nicht mehr wusste, dass man sie noch hat.“ Ein Gespür für das Zwischenmenschliche, eine sanfte Energie und ganz viel Menschlichkeit: Das ist es, was Sanja ausstrahlt.
Und wer sie erlebt, merkt schnell: Diese Frau weiß, dass Heilung manchmal dort beginnt, wo man einfach die Hand hält – und nichts sagen muss.
Das ist Cranio-Sacrale Körperarbeit
Die Cranio-Sacrale Körperarbeit ist eine sanfte, ganzheitliche Methode, die ihren Ursprung in der Osteopathie hat. Sie bezieht sich auf das feine rhythmische Pulsieren der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, das sich im ganzen Körper fortsetzt – vom Schädel („Cranium“) bis zum Kreuzbein („Sacrum“).
Durch achtsame Berührung und minimalen Druck unterstützt derdie Praktikerin den Körper dabei, Spannungen zu lösen, Blockaden abzubauen und das innere Gleichgewicht wiederzufinden. Ziel ist es, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, das Nervensystem zu beruhigen und körperliche wie emotionale Prozesse in Einklang zu bringen.
Infos: https://www.instagram.com/cranio_schoenfeld
Fotos: Manuela Heisler
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