Tradition trifft Kunst: Die Weihnachtskrippen im Schloss Wolkersdorf

Alle Fotos © Regina Courtier – Die Obleute Johann Epp und Renate Haselböck.

Auch heuer verwandelte der „Krippenverein Wolkersdorf“ die historischen Räume des Schlosses in eine stimmungsvolle Bühne für kunstvoll gestaltete Weihnachtskrippen.
„Unsere Krippen entstehen entweder durch Vereinsmitglieder oder in den Kursen, die wir regelmäßig anbieten“, erklärt Obfrau Renate Haselböck.
Dass das Interesse groß ist, zeigt sich daran, dass die Kurstermine meist rasch ausgebucht sind. Kein Wunder – eine selbst gebaute Krippe ist ein ganz persönliches Stück Weihnachtsgeschichte. Jede ist einzigartig und Ausdruck eines traditionsreichen Handwerks.

Auch die Krippentombola war ein Publikumsmagnet, denn kaufte man ein Los, konnte man eine von sechs Kleinkrippen gewinnen. Und damit niemand zu lange auf die Verlosung warten musste, gab es zwischendurch auch noch die Möglichkeit, sich bei dem reichhaltigen Buffet ein herzhaftes Schmankerl und ein Getränk zu gönnen.

„Wir haben ganze Familien, die Jahr für Jahr gemeinsam mit uns bauen – oft gemeinsam mit ihren Kindern“, erzählt Renate Haselböck.
Die Qualität spricht für sich. Viele der von Kindern gebauten Krippen sind für Laien kaum von denen Erwachsener zu unterscheiden. Genau diese Vielfalt und Begeisterung prägten die Ausstellung, die sich über vier großzügige Räume erstreckte.

2012 gründeten Renate Haselböck und ihr Stellvertreter, Krippenbaumeister Johann Epp, den „Krippenverein Wolkersdorf im Weinviertel“. Ihr Ziel: dieses alte Handwerk weiterzugeben und Menschen für den Bau ihrer eigenen Krippe zu begeistern.
Das Vereinszentrum in einem renovierten Stadl in Obersdorf ist ein kleines Paradies für Krippenfreunde. Fehlt die passende Idee, bieten umfangreiche Kataloge, Accessoires und vorgefertigte Bauteile reichlich Inspiration.

Rund 40 Stunden dauert der Bau eines solchen Schmuckstücks in der bestens ausgestatteten Werkstatt. Sämtliche Materialien werden bereitgestellt. Ist die Krippe fertig, erhalten die Teilnehmer ihr Krippenbau-Zertifikat im Rahmen eines kleinen Festaktes.

Zu Beginn steht stets eine ausführliche Baubesprechung: Welche Krippenform wird gewünscht? Welche Materialien werden benötigt? Wie sollen Figuren, Einrichtung und Beleuchtung harmonieren? Denn Krippenbau ist ein Zusammenspiel aus handwerklichem Können, Gestaltung und Architektur.
Um frische Impulse zu gewinnen, lädt der Verein regelmäßig Gastkrippenbauer ein, die Modelle aus ihren jeweiligen Regionen zeigen. Auch die Vereinsmitglieder besuchen Kurse im In- und Ausland, um neue Techniken und Ideen einzubringen.

„Unsere gemeinsame Leidenschaft gilt diesem kunstvollen Handwerk, das Geschichten aus dem Leben Jesu und der Weihnachtszeit in liebevoll gestalteten Szenen erzählt. Bei uns finden sich Menschen aller Altersgruppen – vom erfahrenen Krippenbauer bis zum interessierten Anfänger“, betont Renate Haselböck.

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