Oper 2025, Shutterstock

Schloss Kirchstetten: Belcanto im kleinsten Opernhaus Österreichs

Mit Rossinis Oper „L’occasione fa il ladro“ setzt das KlassikFestival Schloss Kirchstetten seine erfolgreiche Belcanto-Reihe fort. Die Premiere am 30. Juli 2025 markiert gleichzeitig ein besonderes Jubiläum: Seit zehn Jahren steht der italienische Belcanto im Fokus des Opernprogramms – mitten im nördlichen Weinviertel, im wohl kleinsten Opernhaus Österreichs.

Ein Festival mit Geschichte und Haltung

Das KlassikFestival Schloss Kirchstetten geht 2025 in seine 27. Saison. Entstanden aus einem Kulturprojekt rund um die Niederösterreichische Landesausstellung 1998, hat sich das Festival in der Marktgemeinde Neudorf bei Staatz über die Jahre zu einem fixen Bestandteil der regionalen Kulturlandschaft entwickelt. Seit 2015 liegt der künstlerische Schwerpunkt auf italienischem Belcanto – einer Stilrichtung, die auf Virtuosität, Gesangskunst und Ausdruck setzt.

(c) Kultur Konjunktur
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(c) Patrick Piller
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Intendant Stephan Gartner sieht darin mehr als nur eine programmatische Entscheidung: „Diese Musik verlangt nach Nähe, nach Konzentration auf Stimme und Ausdruck – all das finden wir im Maulpertsch-Saal.“ Der historische Konzertsaal im Schloss Kirchstetten, bekannt für seine Akustik und intime Atmosphäre, bietet Platz für nur rund 160 Gäste – ein Rahmen, der jedes Opernerlebnis unmittelbar macht.

Rossinis Verwechslungskomödie als Jubiläumsstück

Zur Feier des zehnjährigen Belcanto-Jubiläums bringt das Festival heuer Gioachino Rossinis selten gespielte Oper „L’occasione fa il ladro“ (deutsch: „Gelegenheit macht Diebe“) auf die Bühne. Das Stück, 1812 in Venedig uraufgeführt, erzählt von einer folgenschweren Verwechslung: Ein vertauschter Koffer löst eine Kette an Missverständnissen, falschen Identitäten und Liebeswirren aus. Rossini setzt diese turbulente Handlung in eine Mischung aus musikalischer Leichtigkeit und dramatischer Präzision.

Die Premiere findet am 30. Juli um 20 Uhr statt. Regie führt Richard Panzenböck, die musikalische Leitung übernimmt Hooman Khalatbari. Mit dabei ist das Orchester Virtuosi Brunenses sowie ein internationales Ensemble von Solist:innen, darunter Ana Cvetkovic, Marco Trespioli und Andrés Alzate Gaviria.

Oper in Kirchstetten: Konzentration statt Massenbetrieb

Während viele Festivals auf größere Produktionen und steigende Besucherzahlen setzen, bleibt Kirchstetten bewusst klein. Das Ziel: Qualität vor Quantität. „Es geht uns nicht darum, möglichst viele Menschen zu erreichen, sondern ihnen ein einmaliges Opernerlebnis zu bieten“, betont Gartner. Die intimen Aufführungen im Maulpertsch-Saal sind geprägt von Nähe, Klarheit und Reduktion. Technik und Bühnenaufwand treten zugunsten von Musik und Ausdruck in den Hintergrund.

Ein Höhepunkt der vergangenen Jahre war laut Gartner die Freiluftproduktion von Rossinis „Il signor Bruschino“ im Ehrenhof während der Corona-Zeit – ein Projekt, das ohne das Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher nicht umsetzbar gewesen wäre.

Sommerklänge im Ehrenhof: Opernchöre und Rock meets Klassik

Nach der Opernsaison folgen im August zwei musikalische Großveranstaltungen im Ehrenhof des barocken Schlosses:
Am 13. August steht das Konzert „Klassik unter Sternen“ im Zeichen großer Opernchöre. Rund 140 Mitwirkende bringen Werke von Verdi, Wagner, Smetana und anderen zur Aufführung – darunter auch der bekannte Gefangenenchor aus „Nabucco“.

Nur zwei Tage später, am 15. August, kehrt das Erfolgsformat „Symphonic Rock“ nach einjähriger Pause zurück. Unterstützt von Special Guest Eric Papilaya, trifft Rockmusik auf sinfonischen Klangkörper – ein Crossover-Abend, der klassische Struktur mit Pop-Energie verbindet.

Foto: Shutterstock

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