Ein Paradies kehrt zurück – die Schwalbeninsel erwacht
Zwischen uralten Pappeln und dem stillen Rauschen der Donau war am 1. Oktober bei Stopfenreuth etwas in Bewegung – nicht nur Bagger, sondern auch ein Stück Hoffnung. Denn dort, wo der große Strom sich seinen Weg durch eine der letzten freien Fließstrecken Österreichs bahnt, beginnt ein neues Kapitel: Die Schwalbeninsel bekommt ihr wildes Herz zurück.
Mit dem offiziellen Baustart der Renaturierung an der Schwalbeninsel feiern viadonau und der Nationalpark Donau-Auen GmbH mehr als ein Bauprojekt – sie feiern den Beginn einer Rückkehr. Einer Rückkehr zu mehr Natürlichkeit, zu mehr Leben im Fluss.



Wenn die Donau wieder atmen darf
Einst waren Donauinseln Orte der Ursprünglichkeit – vom Seeadler über die Barbe bis hin zur Schwarzpappel fanden hier unzählige Arten ihren Platz. Doch jahrzehntelange Regulierung und Uferverbauungen hatten viele dieser Lebensräume in enge Bahnen gezwungen.
Mit LIFE WILDisland, einem von der EU kofinanzierten internationalen Naturschutzprojekt, wird diese Geschichte nun neu geschrieben. Rund 900 Flussinseln säumen die Donau auf 3.000 Kilometern, doch nur 147 davon gelten noch als echte Wildinseln. Eine davon liegt bei Stopfenreuth – die Schwalbeninsel. Und hier beginnt die Donau jetzt, wieder zu leben.
„Ein Meilenstein im ökologischen Wasserbau“
„Dieses Projekt ist ein weiterer Meilenstein im ökologischen Wasserbau. Das Ziel unserer Renaturierungsmaßnahmen im Nationalparkgebiet ist stets, eine möglichst natürliche Entwicklung der Donau und ihrer Aulandschaften zu fördern“, erklärt Nationalparkdirektorin Edith Klauser zu Beginn der Arbeiten.
An ihrer Seite: viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler, der betont, dass gerade dieser Abschnitt zwischen Wien und Bratislava eine der letzten freien Fließsstrecke Österreichs sei. „Hier hat der Fluss noch viel Kraft und Energie, den Lebensraum aktiv mitzugestalten..“
Das Ziel: drei Kilometer Ufer-Rückbau, der größte seiner Art an der Donau. Wo heute noch schwere Steinverbauungen liegen, soll bald eine strukturreiche, lebendige Uferzone entstehen – mit Nebenarmen, die sich wieder selbst verändern dürfen. Mit Auwäldern, die atmen. Und mit Lebensräumen, die sich selbst erneuern.
Ein internationales Projekt
Hinter LIFE WILDisland steht ein Netzwerk aus 15 Partnern in acht Ländern, koordiniert vom Nationalpark Donau-Auen. Das Budget: rund 14,2 Millionen Euro, zu 65 Prozent von der EU finanziert.

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