Mit 81 zur Sponsion!
Gerda Zipfelmayer ist älteste Absolventin der IMC SeniorenUni Krems.
Fotos: © Regina Courtier
Krems/Stockerau. Mit 81 Jahren ein Studium abschließen? Für Gerda Zipfelmayer aus Stockerau war das keine Frage des Alters, sondern der Leidenschaft.
„Ich wollte immer länger zur Schule, aber die Zeiten damals waren anders, man zog nach der Pflichtschule aus, heiratete, ging arbeiten, kümmerte sich um die Familie. Aber 2023 dann habe ich mich an der Uni angemeldet und am 26. November, zu meinem Geburtstag, kam die Zusage. Im Februar 2024 ging’s los!
„Ich wollte zeigen, dass man nie zu alt ist, um Neues zu lernen“, erzählt Gerda. „Wissen soll wachsen – genau wie die Pflanzen, mit denen ich arbeite.“
Als Kräuterexpertin, Naturpädagogin und Buchautorin ist Gerda Zipfelmayer seit Jahren ehrenamtlich tätig und hat nun, am 17. Oktober an der IMC SeniorenUni in Krems, als älteste Absolventin dieses Lehrganges ihre Sponsion gefeiert.



Lebenslanges Lernen als Herzensprojekt
Mit Gerda Zipfelmayer, nahmen noch 22 andere frisch gebackene „SeniorExperts“ aus Niederösterreich bei der feierlichen Zeremonie ihre Urkunde entgegen.
Es war ein praxisbezogener Lehrgang der sich über vier Semester erstreckte und in acht Modulen 58 Vorlesungen, 49 Lektorate und vier Exkursionen beinhaltete. Abgeschlossen wurde das Studium mit dem Schwerpunkt Ehrenamtlichkeit, mit einer Projektarbeit.
„In diesem 5. Lehrgang stand das ehrenamtliche Engagement ganz im Mittelpunkt. Dies war uns insofern wichtig, da gerade die ältere Generation ganz wesentlich bei der Gestaltung des generationenübergreifenden Zusammenlebens in einer Gemeinde beiträgt“, so Landesrätin Teschl-Hofmeister. Quelle IMC



Kinder, Kräuter und ganz viel Begeisterung
Gerdas Studienprojekt drehte sich um ihre ehrenamtliche Arbeit mit Kindern. In Workshops und Kräuterführungen zeigt sie jungen Naturentdeckern, welche Pflanzen essbar sind, wie man sie verarbeitet – und dass Nachhaltigkeit bei kleinen Schritten beginnt.
Gerda führte ehrenamtlich 15 Schulklassen in Wien und Niederösterreich an die Natur heran. Sie machten gemeinsame Kräuterwanderungen, lernten wie man Wildkräuter haltbar macht, stellten Tees, Salben und Kräuteraufstriche her.
„Wenn die Kinder selbst Hand anlegen und stolz sagen ‚Das hab‘ ich gemacht!‘ – das ist für mich der schönste Moment“, erzählt Gerda.
Neben ihrer Arbeit mit Kindern ist sie auch als Ortsleiterin beim FNL – Freunde Naturgemäßer Lebensweise aktiv und hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter „Omas Kräuterwelt“ und „Mein Brennnessel Kochbuch“.



Lernen für Kopf, Herz und Seele
Das Studium an der IMC SeniorenUni war für Gerda mehr als nur Weiterbildung. Es war eine Zeit der Inspiration und des Austauschs.
Gerda ist nun auch in technischen Belangen sattelfest. Sie arbeitet am Computer, nutzt ihr Mobiltelefon wie sonst niemand in ihrem Alter und ist informiert über die Vorteile und Tücken von Künstlicher Intelligenz.
„Ich habe auch gelernt, mein Wissen besser weiterzugeben. Wir haben über Bildung, Umweltbewusstsein und gesellschaftliches Engagement gesprochen – Themen, die heute wichtiger sind denn je“, sagt Gerda.
Sie ist überzeugt, dass Lernen im Alter nicht nur möglich, sondern notwendig ist, denn es hält den Geist wach, gibt Struktur und öffnet neue Perspektiven.



Zurück in die Natur – mit neuem Wissen
Nach diesem Abschluss plant Gerda neue Naturprojekte in und rund um Stockerau, möchte Workshops für Schulen anbieten und ihre Erfahrung an Pädagoginnen weitergeben.
„Die Natur ist unsere beste Lehrmeisterin“, sagt sie mit einem Lächeln. „Ich will den Kindern zeigen, wie man achtsam mit ihr umgeht und wie viel Freude darin steckt.“
Als Alumni wird Gerda auch die Möglichkeit nutzen, sich weiterzubilden und an für sie relevanten Volesungen an der IMC teilzunehmen.
Mit ihrer Sponsion an der IMC SeniorenUni Krems hat Gerda Zipfelmayer ein starkes Zeichen gesetzt – für lebenslanges Lernen, ehrenamtliches Engagement und die Verbindung von Tradition und Zukunft.
Sie zeigt, dass Bildung kein Alter kennt – und dass echte Begeisterung Menschen inspiriert, egal ob sie sechs oder achtzig Jahre alt sind.
„Ich wollte einfach dranbleiben. Neugierig bleiben und weitergeben, was mich erfüllt“, so Gerda Zipfelmayer



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