Romantik in Reinkultur: Der Schaugarten der Monika Köhler
Wie am Filmset eines Jane Austen Romans fühlt man sich, sobald man in den Ladendorfer Schaugarten von Monika Köhler eintritt.
LADENDORF/BEZIRK MISTELBACH. „Und genau das ist meine Vision. Mein Garten soll neben dem normalen Besucherzustrom, auch als Location für Fotoshootings und natürlich auch als Filmset dienen“, lässt die Gartenbesitzerin wissen. Und das funktioniert, denn im kleinen Stil hat Monika schön öfter ihren Garten als Motiv für die Medien zur Verfügung gestellt. Das Areal ist gut strukturiert, lebt von Freiräumen und kleinen, blumigen Verstecken, lässt also nichts an Wünschen für eine interessante, romantische, moderne und auch rustikale Kulisse offen.

Über ein Küchenkräutergartl, kommt man in dem, in zarten Grüntönen angelegten Hof, der dann wiederum in eine englische Parkanlage mündet, die eines Flaniergartens des späten 18. Jahrhunderts in „Good old England“ gleich zusetzen ist. Von da geht’s in den Poolgarten, der durch eine romantische Bogenallee mit dem Schattengarten verbunden wird, der je nach Lichteinfall alle Stückerln von Grün- und Blautönen spielt.
Monika Kühler gilt als Pionierin in Sachen Schaugärten des Landes und präsentiert diesen nun schon fast 30 Jahre der Öffentlichkeit.
Ein Tipp am Rande noch für alle, die jetzt schon ins Auto springen wollen, um nach Ladendorf zu kommen: Dieser Garten präsentiert sich zu jeder Jahreszeit in saisonalem Glanz. Also sollte jemand die Hauptblütezeit im Juni verpasst haben, darf man sich im Sommer wie im Herbst über gleich schöne, aber andere Gartenwunder freuen.

Vom Hintaus zum Schaugarten
Monika war 20, als sie in ein Bauernhaus mit „Hintaus“ einheiratete, welches bisher mehr oder weniger landwirtschaftlich genutzt wurde. Beim Anblick dieses endlos langen Gartenstückes erwachten, bereits länger in Monika schlummernde, Gartenvisionen. Monika war nicht zu bremsen, energisch setzte sie sich mit ihrer Idee, hier einen Englischen Garten anzulegen, durch. Sie startete 1992, und zwar völlig ohne Vorkenntnisse. Inspiriert von Bildbänden und Fachliteratur, Internet gab es damals keines, wollte sie ihre Vision auf das schmale Grundstück in Ladendorf übertragen. Mit Krampen und Schaufel machte sich die zielorientierte Visionärin an die Umsetzung ihrer Träume.

Da Monika mittlerweile alleinerziehende Mutter war, musste sie sehr sparsam vorgehen.
Zaunelemente vom Sperrmüll dienten als Rankgitter und alte Backsteinziegel von Abbruchhäusern wurden von ihr mit der Scheibtruhe quer durch den Ort gekarrt.
Die Ladendorfer wunderten sich zwar über Monika und ihre Aktivitäten, gaben aber immer gerne helfende Tipps darüber, wo freie Materialien zu finden waren, die dem Gartenvorhaben dienlich sein könnten.
Aus Altem wurde Neues hergestellt. Monika entwickelte sich zu einem Allroundtalent, besonders in handwerklichen Dingen. Schnittmaterial wird geschreddert, kompostiert und vermischt mit Pferdedung wieder aufgebracht. Das ist der Kreislauf in Monikas Garten – auskommen mit dem, was da ist. So wenig wie möglich zukaufen.
1994 war es dann so weit. Der Garten wurde für Besucher geöffnet.

„Ich lebe die Selbstverwirklichung in meinem Garten. Es war ein langer und harter Weg bis hier her. Ich mache alles selbst. Natürlich gab eine Reihe Rückschläge, aus denen ich bei meinem Gartenprojekt aber auch dazulernen konnte. Wir sind zusammengewachsen, brauchen einander, darum werde ich ihn weiterhin kommerziell nutzen“, so die Gartenfee. „Denn mein Garten braucht Pflege und die ist, wie ich bei meinem letzten Besuch im Gartencenter gemerkt habe, empfindlich in die Höhe gegangen!“
Und hier noch einige Randinformationen:
https://www.schaugarten-koehler.at/
Comments are closed